Hitze: 9 Tipps für Hundehalter
Vierbeiniger Freund benötigt ständig frisches Trinkwasser, Schonung und Schatten. Neun Grundregeln für Umgang mit Hund bei Hitze.
Der NÖ Jagdverband warnt angesichts der hohen Temperaturen und Trockenheit vor gesundheitlichen Auswirkungen bei Hunden. Landesjägermeister Josef Pröll und der Präsident des Österreichischen Jagdgebrauchshunde-Verbandes und Bezirksjägermeister von St. Pölten, Johannes Schiesser, appellieren daher an alle Hundebesitzer, bei der Freizeitgestaltung und bei längeren Ausflügen vorzusorgen: „Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Für ihn sollte es wie für alle anderen Teilnehmer von Ausflügen eine gute Vorbereitung und entsprechend Platz für Wasser, Futter sowie andere wichtige Materialien geben. Aber auch im Alltag gilt es, zu antizipieren: Frisches Wasser, Schatten und kühle Flecken liebt der Hund bei der Hitze ebenso wie der Mensch“, so Josef Pröll.
„Was aber keinesfalls geht, ist, den Hund bei Hitze im Auto zu lassen. Auch bei Autofahrten in den Urlaub sollte man beachten, dass man eine ausreichende Kühlung im Fahrzeug hat und entsprechend Pausen einplant. Bereits vor Fahrtantritt sollte man hundefreundliche Orte für Pausen suchen und diese anfahren“, so Johannes Schiesser, Vorsitzender des Fachausschusses für Hundewesen im NÖ Jagdverband. Er ist zudem Präsident des Österreichischen Jagdgebrauchshunde-Verbandes, der größten Ausbildungseinrichtung für Jagdhunde mit umfassender Expertise in der Ausbildung des Hundes sowie zur artgerechten Tierhaltung. Schiesser betont zudem: „Vor allem bei ausgedehnten Ausflügen in der Stadt, am Land oder in den Bergen – und dazu gehört auch die Jagd – braucht es eine umsichtige und umfassende Vorbereitung. Zudem gilt es, heißen Untergrund, langes und direktes Sonnenlicht sowie eine Überforderung des Hundes zu vermeiden – er wird es seinen Hundehaltern danken.“
Johannes Schiesser nennt neun Grundregeln für den Umgang mit dem Hund bei Hitze:
- Den Hund bei Hitze nicht im Auto lassen – keine einzige Minute.
- Den Jagdhund nur bei kurzen Transporten im Auto mitnehmen und dabei unbedingt die Klimaanlage des Autos zur Kühlung verwenden.
- Frisches Trinkwasser ist für den Hund jederzeit zur Verfügung zu halten. Dies gilt beim Einsatz im Jagdbetrieb – z.B. bei einer Nachsuche – ebenso wie bei Wanderungen oder Ausflügen.
- Dem Hund muss immer die Möglichkeit gegeben sein, sich ein kühles, schattiges Plätzchen im Garten, im Haus oder unter einem Baum zu suchen, denn für den Hund beginnt die Hitze bereits bei ca. 28 Grad Celsius. Im eigenen Haus & Garten muss für den Hund zudem jederzeit frisches Trinkwasser zur Verfügung stehen. Johannes Schiesser rät daher, Spazier- und Reviergänge in den frühen Morgenstunden durchzuführen, wenn es noch kühler ist. Die Jagdeinsätze sollten spätestens in den späten Vormittagsstunden beendet werden, denn die Nasenleistung des Hundes leidet bei Hitze ohnehin, zudem ermüdet der Vierbeiner schneller als sonst.
- Der Hund regelt die Körpertemperatur nur über das Hecheln und Schwitzen über die Pfoten. Das Hecheln ist bei großer Hitze ausgeprägter als normal, trotzdem sollte man den Hund ständig beobachten, ob er abnormales Verhalten zeigt. Diverse Symptome wie gestreckter Hals mit extrem starken Hecheln, glasiger Blick, Erbrechen oder Gleichgewichtsstörungen könnten auf einen eventuellen Hitzschlag hindeuten.
- Das Laufenlassen auf Asphalt, Beton oder Schotterstraßen sollte vermieden werden, da diese Bodenbeläge extrem heiß sind und zu Verbrennungen an den Pfoten führen können.
- Das Fell von langhaarigen Hunden durchbürsten, um „altes“ Haar zu entfernen.
- Auf keinen Fall den Hund wie ein Schaf scheren, dabei zerstört man die Schutzschicht Fell des Hundes.
- Da sehr viele Jagdhunde wasserfreudig sind, sollte man dem Hund ein tägliches Badevergnügen in einem Teich, in einem Hundeplanschbecken oder mit dem Wasserschlauch gönnen. Das ist die optimale Abkühlung für den vierbeinigen Freund.
Hundewesen zentraler Bereich im NÖ Jagdverband
Im NÖ Jagdverband ist ein Fachausschuss für Hundewesen eingerichtet, in dem Verbesserungen, mögliche Projekte und notwendige Veränderungen für Jagdhunde diskutiert und umgesetzt werden. Vor allem die aufwändige Ausbildung eines fermen Jagdhundes nimmt einen zentralen Punkt im Fachausschuss ein. Denn Jagdhunde erfüllen wesentliche Aufgaben und sind für eine weidgerechte Jagd unbedingt notwendig.