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Rotwildbrunft hält Wald in Atem

5. September 2019

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Röhrender Hirsch auf Wiese

Der Rothirsch stößt ab September seine beeindruckenden Brunftschreie aus. Während sich die Gams für den Winter feist äst, kämpft der Feldhase mit fehlender Vegetation.

Die Brunft des Rotwilds übt seit vielen Generationen große Faszination auch auf die nicht jagende Bevölkerung aus. Je nach Lage des Reviers beginnt die Brunft in den Augebieten bereits Anfang September und findet Mitte des Monats ihren Höhepunkt. In den Bergrevieren setzt die Hochbrunft etwas später Ende September oder Anfang Oktober ein. Denn im Gebirge wäre ein zu früher Beschlag und damit ein zu früher Setzzeitpunkt für das Jungwild problematisch, da sie im rauen Gebirgsklima im Frühjahr nur karge Äsungsmöglichkeiten vorfinden.

Gämse arbeiten am Winterspeck und dicken Fell

Im September schließen sich Geißen und Böcke häufig zu größeren Rudeln zusammen. Als Wanderer kann man sie dann in Karen, auf Grasflächen oder Schotterflusen bei der Äsung beobachten. Für die Gämse geht es jetzt darum, so viele Fettreserven wie möglich für den bevorstehenden Winter anzulegen. Das nur etwa drei Zentimeter lange, fahlgelbe bis gelbgraue Sommerhaar wird in den kommenden Wochen dem etwa zehn bis zwölf Zentimeter langen, dunkelgrauen Winterhaar weichen – auch das kostet Kraft und Energie.  Deshalb wird während dieser Zeit das Hornwachstum deutlich verlangsamt.

Jungfasane präsentieren sich stolz im Federkleid der Eltern

Die Jungfasane werden bis spätestens Ende September ausgefiedert sein. Dann sind die Jungen nur noch anhand der geringeren Deichsellänge – der langen Schwanzfeder – von den erwachsenen Tieren zu unterscheiden. Stolz zeigt sich der Nachwuchs im Federkleid der Eltern und fühlt sich zunehmend zu alt für das Gesperre. Die Jungfasane schließen sich daher den jeweiligen geschlechtergetrennten Trupps an.

Erntezeit raubt dem Feldhasen Deckung und Nahrung

Der Feldhase hat durch die Ernte den Großteil seiner Äsungs- und Einstandsgebiete verloren. Gerade im Herbst sind die Tiere deshalb Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert. Die verbleibende Feldhasen-Population hat sich auf den wenigen verbliebenen und geeigneten Plätzen zusammengerottet. Die können sich jedoch als ökologische Fallen entpuppen, denn auch Beutegreifer wissen, dass in den verbliebenen Einständen nun Hochbetrieb herrscht. Bis die Zwischenfrucht wieder als Deckung und Nahrungsquelle zur Verfügung steht, unterstützen die Jäger die Populationen durch gezielte Fütterung.