Richtiges Verhalten schützt Wildtiere
Frühjahr ist aufgrund der Eiablage und Jungenaufzucht eine sensible Phase für Wildtiere: NÖ Jagdverband appelliert anlässlich des Tags des Waldes, Verhaltensregeln in der Natur einzuhalten.
Das Frühjahr ist für den Wald und für Wildtiere eine besonders sensible Phase. Mit den steigenden Temperaturen beginnt etwa bei den Feldhasen umgehend die Rammeltätigkeit, beim Federwild die Eiablage sowie ab Mitte März das Setzen der Jungtiere. Im März und April sollte bei der Freizeitnutzung daher besondere Rücksicht auf Jungtiere und Nester genommen werden. Werden Wildtiere wiederholt Stress ausgesetzt, schmälert das die Überlebenschancen, da sie damit anfälliger für Krankheiten werden. Der NÖ Jagdverband appelliert daher, bestehende Gesetze sowie grundsätzliche Regeln in der Natur einzuhalten: „Freizeitnutzer sollten markierte Wege nicht verlassen sowie die Wildlebensräume und -einstände respektieren. Keinesfalls sollte man Wild- und Jungtiere berühren oder mitnehmen und sich ihnen auch nicht nähern, da deren natürliche Feinde so auf die Jungtiere aufmerksam werden. Verstärkt wird das durch die noch nicht voll entwickelte Vegetation und damit fehlende Deckung“, so Landesjägermeister Josef Pröll.
Er bittet die Freizeitnutzer zudem, Hunde unbedingt anzuleinen: „Sie sind ein enormes Risiko für Jungtiere, wie die letzten Jahre zeigten: Aufgrund der Corona-Eindämmungsmaßnahmen nutzten Menschen verstärkt ausgedehnte Wald- und Feldspaziergänge zur Erholung, wodurch es vermehrt zu Hunderissen kam. Denn Junghasen und Rehkitze vertrauen auf ihre Tarnung und flüchten nicht. Küken des Federwilds wiederum können anfangs noch nicht fliegen und sind am Boden zu langsam. Daher sollten alle Menschen im Interesse der Wildtiere die Vorschriften in den Wäldern und rund um die Felder einhalten. Dann steht einer Erholung in der Natur nichts im Wege.“
Tag des Waldes: Wildtiere schonen und Wälder schützen
Der NÖ Jagdverband macht anlässlich des Tags des Waldes am 21. März aber auch auf die Folgen einer anhaltenden Beunruhigung der Wildtiere für die Waldentwicklung aufmerksam. Fehlt dem Schalenwild Zeit für ungestörtes Äsen auch außerhalb des Waldes, fördert das den Verbiss von Trieben und das Schälen von Bäumen, die im Frühjahr im Saft stehen. Das kann bei den betroffenen Bäumen zu einer schlechteren Entwicklung und zu einer höheren Anfälligkeit für Krankheiten führen.
Zurückgelassener Müll kann wiederum die Bodengesundheit beeinflussen und sich auf die Produktivität des Waldes auswirken. Abfall gefährdet zudem Wild und andere Tiere im Wald, indem sie sich an weggeworfenem Glas, Plastik und dergleichen verletzen, verheddern oder dieses mit der Äsung aufnehmen und danach gesundheitliche Probleme erleiden. Weggeworfener Müll kann auf der anderen Seite für Wildtiere auch unangenehm riechen und sie aus Einständen und Fütterungsbereichen vergrämen, was ein erhöhtes Risiko für Wildschäden mit sich bringt.
Der NÖ Jagdverband hat daher sechs einfache Regeln zum Verhalten in der Natur formuliert:
- Immer auf (Forst-)Straßen oder markierten Routen und Steigen bleiben.
- Hunde an die Leine nehmen. Sie können Wildtiere hetzen, verletzen oder sogar töten.
- Aufenthalt in der freien Natur während des Tages und nicht in der Nacht sowie ruhiges Verhalten zu jeder Zeit.
- Drohnennutzung und Paragleiten einschränken, auf ausreichenden Abstand achten.
- Das Betretungsverbot von Fütterungsbereichen einhalten.
- Den eigenen Müll wieder mit nach Hause nehmen.