Niederwild: Jäger bei Hitze im Einsatz
Jägerinnen und Jäger versorgen Niederwild mit Wasser und legen Äsung vor. Biodiversitätsflächen sorgen für Schutz, Schatten und Äsung und mindern Ernteschock.
Nicht nur Menschen leiden aufgrund der steigenden und hohen Temperaturen, sondern auch Wildtiere. Vor allem das Niederwild ist aufgrund des Wassermangels und der Hitze unter Stress. Verstärkt wird das durch den sogenannten Ernteschock: Vielerorts finden gerade großflächig Ernten statt, weshalb Hasen, Fasane und Rebhühner plötzlich Äsung, Deckung und Schattenspender verlieren. Die Jägerinnen und Jäger steuern daher gemeinsam mit den Landwirten gegen, indem sie Biodiversitätsflächen, Brachen und Hecken anlegen, die als Einstand dienen. Diese werden jetzt nicht oder nur stellenweise bearbeitet, damit zwischen der Deckung junges Grün als Äsung nachkommt. Zudem säen die Jägerinnen und Jäger gemeinsam mit den Landwirten auf den abgeernteten Feldern Zwischenfrüchte aus, die die Nahrungs- und Deckungsverluste zumindest teilweise kompensieren. Die Jägerinnen und Jäger befüllen zusätzlich Tränken mit frischem Wasser und legen bei Bedarf Äsung vor. Dabei braucht es Fachwissen, um die richtigen Plätze zu wählen, die ausreichend Schatten und Schutz vor Beutegreifern bieten.
„Die Jägerinnen und Jäger handeln stets nachhaltig und mit Weitsicht. Das ist ein grundlegender Bestandteil des Selbstverständnisses und des Handwerks Jagd. Sie setzen daher permanent Hegemaßnahmen wie Randstreifen, Hecken, Sträucher und Einstände, die Wildtieren Äsung, Schatten und Deckung bieten. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch Blüh- und Brachflächen sowie dem Säen von Zwischenfrüchten, die Lebensraum für viele Tierarten sind. Die Maßnahmen der Jägerinnen und Jäger kommen damit der Artenvielfalt in Niederösterreich sowie der Allgemeinheit zugute“, betont Landesjägermeister Josef Pröll.