Wildökolandaktion feiert 55 Jahr-Jubiläum
Projektpartner NÖ Jagdverband, EVN und Landschaftsfonds zu erfolgreichem Biodiversitätsprojekt: Jägerinnen und Jäger setzten 3,71 Mio. Pflanzen, damit könnte man Wien und Athen verbinden.
Die Wildökolandaktion in Niederösterreich feiert heuer ihr 55-jähriges Jubiläum. Seit dem Start der Aktion im Jahr 1967 wurden in 4.282 Projekten insgesamt 1.716 Hektar an neuen Lebensräumen für Wildtiere geschaffen sowie rund 3,71 Millionen Pflanzen gesetzt. Das entspricht in einer Reihe ausgepflanzt 1.283,33 Kilometern bzw. der Wegstrecke von Wien nach Athen. Die Projektpartner – der NÖ Jagdverband, die EVN sowie das Land Niederösterreich bzw. der NÖ Landschaftsfonds – haben die Wildökolandaktion dabei mit 2,97 Mio. EUR gefördert sowie die Planung und Beratung finanziert. 0,74 Mio. EUR haben die Jägerinnen und Jäger getragen. Das Projekt hat damit zu einer vielfältigen Kulturlandschaft und zur Erhaltung der Artenvielfalt beigetragen. Detaildaten für die einzelnen Bezirke stehen auf der Website des NÖ Jagdverbands bereit.
Pernkopf: Niederösterreich ist Vorzeigeregion im Naturschutz
„Niederösterreich ist das Naturland Nr. 1 in Österreich. Mit Projekten wie ‚Wir für Bienen‘ und der Wildökolandaktion leisten wir einen Beitrag zu einem aktiven Umwelt- und Naturschutz, indem wir gemeinsam mit Land- und Forstwirtschaft sowie Jägerinnen und Jägern Lebensräume schaffen und die Artenvielfalt weiter steigern. Damit ist und bleibt Niederösterreich eine Vorzeigeregion in Europa“, sagt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Er betont zudem, dass jeder zu einer hohen Biodiversität beitragen kann, indem Hecken und Büsche erhalten sowie Gärten vielfältig gestaltet werden.
Pröll: Jägerinnen und Jäger kommen Verantwortung nach
„Die Jägerinnen und Jäger kommen ihrer Verantwortung nach, indem sie ehrenamtlich Blüh- und Äsungsflächen, Einstände und Biotope schaffen, die attraktiver Lebensraum für heimische Tier- und Pflanzenarten sind. Die geschaffenen Lebensräume sind angesichts des Klimawandels mit zunehmenden Hitzetagen wichtige Rückzugsgebiete, die Schatten, natürliche Äsung sowie Schutz und Deckung bieten. So finden allein in Hecken und Feldgehölzen mehr als 800 Pflanzen- und 7.000 Tierarten Lebensraum und Äsung. Damit tragen wir zu einer klimafitten Flora und Fauna in Niederösterreich und gesunden Wildbeständen bei“, so Landesjägermeister Josef Pröll.
Szyszkowitz & Steiner: Wildökolandaktion ist Beitrag zu intakter Umwelt
Die EVN als führendes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen hat sich bereits früh der Nachhaltigkeit verschrieben und ökologische Projekte wie die Wildökolandaktion gefördert. „Nachhaltigkeit heißt für uns, Maßnahmen für den Klimaschutz konsequent zu ergreifen und dabei aber nicht auf den Schutz unserer Natur und unserer Umwelt zu vergessen. Das ist für uns ebenso maßgeblich, wie der hohe Wert der Versorgungssicherheit. Mit der Wildökolandaktion fördern wir die Entwicklung von Lebensräumen, die zur Erreichung unserer strategischen Nachhaltigkeitsziele beitragen. Dazu zählen etwa der Schutz des heimischen Wassers, die Gewinnung sauberer Energie sowie der Klimaschutz“, unterstreicht EVN-Vorstandsdirektor Stefan Szyszkowitz.
Der NÖ Landschaftsfonds hat zum Ziel, eine ökologisch intakte Kulturlandschaft zu erhalten bzw. wiederherzustellen, die Lebensraum für heimische Wildtiere und Pflanzen ist. „Die Wildökolandaktion trägt zu artenreichen und klimafitten Waldrändern bei, indem etwa fruchttragende Bäume und Verbissgehölze gepflanzt sowie Baumschutzmaßnahmen gesetzt werden. Denn je höher die Vielfalt, desto resilienter sind die Flora und Fauna in Niederösterreich. Aber auch landwirtschaftlich genutzte Flächen, Wegböschungen, Acker- und Bachränder sowie erosionsgefährdete Flächen werden bepflanzt und sind Rückzugsgebiete für Tiere“, unterstreicht der Leiter der Fachabteilung Landentwicklung, Christian Steiner, der den Landschaftsfonds verantwortet.
Allein im Jahr 2021 wurden im Rahmen der Wildökolandaktion in 80 Projekten auf ca. 17 Hektar 33.402 Sträucher und Bäume gepflanzt. Der NÖ Jagdverband, die EVN und der NÖ Landschaftsfonds haben dabei den Ankauf von Bäumen und Sträuchern zu 80 Prozent bzw. mit insgesamt 78.068,62 EUR gefördert. Die Planung und Beratung der Projekte durch zwei Fachexperten wurde ebenfalls von den Projektpartnern getragen. 20 Prozent der Kosten bzw. 19.517,16 EUR finanzierten die Jägerinnen und Jäger sowie die Grundeigentümer selbst.