Achtung Rehverkehr!
In Kürze startet die Rehbrunft: Bock treibt Geiß, wodurch es zu häufigerem Wechseln über Straßen kommt.
Ab Ende Juli beginnt in Niederösterreich die Rehbrunft. Die Böcke folgen dabei der Geiß, die anfangs flüchtet. Der Bock treibt sie daher vor allem am Beginn mit hohem Tempo. Durch dieses Brunftverhalten wechselt Rehwild in der Brunftzeit vermehrt über Straßen, wodurch auch untertags das Risiko für Wildunfälle steigt. Der NÖ Jagdverband appelliert daher, das Tempo anzupassen und die Straßenränder im Blick zu behalten. „Bock und Geiß haben in der Brunftzeit den Kopf woanders. Der Bock etwa treibt die Geiß mit gesenktem Haupt und nimmt seine Umgebung nicht mehr wahr. Daher ist zum Schutz der Fahrzeuginsassen und der Wildtiere erhöhte Vorsicht im Straßenverkehr geboten“, so Landesjägermeister Josef Pröll. In Niederösterreich kommen jährlich mindestens 30.000 Wildtiere durch den Straßenverkehr zu Tode. Rehwild ist dabei mit 15.000 Stück am stärksten betroffen.
Der NÖ Jagdverband verfolgt zur Senkung der Wildunfallrate zwei Wege: Sensibilisierungsmaßnahmen in Form von Spots im ORF NÖ in der Hauptwechselzeit im Herbst sowie Vergrämungsmaßnahmen wie Duftzäune sowie akustische und optische Warnmelder an neuralgischen Straßenabschnitten im Rahmen des Projekts „Wildtiere & Verkehr“. Sie warnen Wildtiere und halten sie im Falle von herannahenden Fahrzeugen von der Fahrbahn fern. In den vergangenen 13 Jahren wurden auf einer Länge von 1.730 km Landesstraße bereits über 123.000 Wildwarngeräte angebracht. Damit ist es gelungen, die Zahl der Rehwild-Nachtunfälle um bis zu 70 Prozent zu reduzieren. Beim Projekt „Wildtiere & Verkehr“ arbeiten der NÖ Jagdverband, das Land NÖ und die Universität für Bodenkultur sowie die Land & Forst Betriebe zusammen.
Verhaltensrichtlinien bei Wildunfällen
Im Falle eines drohenden Zusammenstoßes mit einem Wildtier sollte stark gebremst und das Lenkrad gut festgehalten werden, denn Ausweichmanöver stellen ein hohes Risiko für die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer dar. Sollte es zu Wildunfällen kommen, müssen die Fahrzeuglenker das Fahrzeug abstellen und die Unfallstelle absichern. Nach der Versorgung von verletzten Personen müssen Polizei und im Bedarfsfall die Rettung verständigt werden. Grundsätzlich muss jeder Unfall – also auch wenn das Tier flüchtet – der Polizei gemeldet werden, die den Unfall aufnimmt und die Jägerschaft informiert, die die Bergung übernimmt. Das Tier darf keinesfalls mitgenommen werden.