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Jägerinnen und Jäger im Einsatz für Wildtiere

7. Februar 2022

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Gämse in Winter

Bei hohen Schneelagen wird Futter vorgelegt, da Wildtiere im hohen Schnee viel Energie verbrauchen und gleichzeitig kaum natürliche Äsung vorfinden.

Nach zum Teil intensiven Schneefall in den letzten beiden Wochen hat der Winter Niederösterreich vielerorts fest im Griff. Mit Schneehöhen von bis zu 150 Zentimetern geraten aber auch die Wildtiere zunehmend unter Druck. Insbesondere das Rotwild hat sein Winterverhalten an die Verbauung der Landschaft angepasst und verbleibt meist ganzjährig in den Sommereinständen in höheren Lagen, in denen nicht ausreichend natürliche Äsung vorhanden ist. Daher sind die Jägerinnen und Jäger täglich in den Revieren im Einsatz, um die fehlende Äsung durch Vorlage von frischem Futter an den dafür vorgesehenen Futterstellen auszugleichen. Das ist ein wichtiger Beitrag, um die Bestände gesund zu erhalten und hohe Fallwildzahlen zu vermeiden. Gleichzeitig werden dadurch Wildschäden in den Wäldern minimiert.

Auch beim Niederwild unterstützen die Jägerinnen und Jäger, indem sie mit Schütten und sonstigen Fütterungen für Fasane, Rebhühner und Feldhasen Äsung anbieten, denn durch die Modernisierung der Landwirtschaft und zunehmend effizientere Landmaschinen ist die Feldflur ausgeräumt und äsungsarm. Hier profitieren die Wildtiere zudem von Maßnahmen der Jägerinnen und Jäger in Zusammenarbeit mit Landwirten in den Vorjahren, die niederwild-freundliche Wildäcker sowie Winterkulturen säen und Lebensräume schaffen.

„Die Jägerinnen und Jäger sind aktuell immens gefordert, um selbst unter widrigen Verhältnissen Futterplätze regelmäßig aufzusuchen, zu kontrollieren und mit frischem Futter zu versehen. Der Schnee bedeckt die natürliche Äsung, weshalb vor allem nach massivem Schneefall eine Fütterung zum Schutz der Wildtiere notwendig ist“, so Niederösterreichs Landesjägermeister Josef Pröll. „Das ist im Sinne der Weidgerechtigkeit und daher für die Jägerinnen und Jäger selbstverständlich. Gleichzeitig ist die Fütterung in Notzeiten durch das Jagdgesetz verpflichtend.“

Josef Pröll appelliert zudem an die Freizeitnutzer, sich in Wäldern und auf den Feldern ruhig zu verhalten, auf den Wegen zu bleiben und die Wildlebensräume zu respektieren. „Wildtiere reduzieren im Winter ihren Stoffwechsel, ihre Bewegung und ihre Körpertemperatur, um den Energieverbrauch in der kargen Jahreszeit möglichst zu reduzieren. Sie reagieren daher besonders sensibel auf Beunruhigung. Werden die Wildtiere wiederholt beunruhigt, kann das dramatische Auswirkungen haben: Sie verbrauchen durch den Stress und die oft kilometerlange Flucht mehr Energie, als durch Äsung zur Verfügung steht. Das kann Erschöpfungszustände zur Folge haben, die auch zum Tod des Tieres führen können. Insbesondere im Berggebiet können flüchtende Tiere auch Lawinen auslösen, die Menschen und Siedlungsbereiche gefährden können.“