Auf, auf zur Jagd: Halali im Festspielhaus
Bei 20. Jagdhornbläserkonzert verabschiedet NÖ Jagdverband vor ausverkauftem Haus Landeshornmeister Johann Hayden und stellt Nachfolger Gernot Kahofer und Reinhard Doplik vor.
Der NÖ Jagdverband lud am 16. Jänner 2020 zum 20. Jagdhornbläserkonzert ins Festspielhaus St. Pölten. Insgesamt sechs Jagdhornbläsergruppen boten dabei anspruchsvolle Stücke und leiteten traditionell das Jagdjahr der niederösterreichischen Jägerschaft musikalisch ein. Unter dem Motto „Auf, auf zur Jagd!“ präsentierten die Jagdhornbläsergruppen aus Laa an der Thaya, Breitenfurt, Windhag, Öhling, Waidhofen an der Ybbs und St. Leonhard im Walde einen umfassenden Querschnitt der Jagdhornmusik. Mit den beiden Gastgruppen „Weinviertler Mährische Musikanten“ und „d’strohtroga“ sorgten sie für teils ausgelassene Stimmung im Publikum und luden zum Mitklatschen ein. Zum Jubiläum haben die Veranstalter zudem passend zu den Liedern Landschaftsbilder aus Niederösterreich gezeigt und so das Bundesland in das Festspielhaus St. Pölten geholt. Das Konzert war – wie bereits in den Vorjahren – bis auf den letzten Platz ausverkauft. Unter den zahlreichen Gästen waren auch Ehrengäste wie Bischof Alois Schwarz, die NR-Abgeordneten Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger und Johann Höfinger, LT-Abgeordneter Reinhard Hundsmüller, St. Pöltens Vizebürgermeister Matthias Adl und Stadtrat Walter Hobiger, der neue Direktor des NÖ Bauernbundes, Paul Nemecek, und Brigadier Martin Jawurek.
NÖ Jagdverband würdigt Werk von Johann Hayden
Höhepunkt der Veranstaltung war die Würdigung von Johann Hayden, der für seine Verdienste um die Jagd, das jagdliche Brauchtum und die Jagdmusik mit dem Goldenen Ehrenzeichen des NÖ Jagdverbandes ausgezeichnet wurde. Ihm zu Ehren wurde von allen Jagdhorngruppen gemeinsam eine eigens komponierte Prof. Johann Hayden-Fanfare gespielt. Er übergab zudem seine Funktionen als Landeshornmeister und als Vorsitzender des Fachausschusses für Jagdliches Brauchtum im NÖ Jagdverband an seine Nachfolger: Neuer Landeshornmeister ist Gernot Kahofer und den Fachausschuss-Vorsitz wird künftig Reinhard Doplik übernehmen. Sie stellten sich mit ihren Musikgruppen den „Weinviertler Mährischen Musikanten“ und „d’strohtroga“ mit jeweils zwei Stücken dem Publikum vor. Als Abschluss spielten bereits traditionell alle Bläsergruppen mit insgesamt 90 Musikern zum festlichen Ausklang ein gemeinsames Stück.
Video mit Highlights der Veranstaltung
Pröll: Hohe Wertschätzung für Jagd und Jagdhornmusik
„Das Jagdhornkonzert findet heuer zum 20. Mal und erneut vor ausverkauftem Haus statt. Das zeigt die Bedeutung der Jagd in der Gesellschaft und die hohe Wertschätzung für das jagdliche Brauchtum – und hier vor allem die Jagdhornmusik. Das freut uns insbesondere deshalb, da kaum ein Bereich des Lebens seit der Urzeit so untrennbar mit Musik verbunden ist wie die Jagd“, so Pröll. „Die Jagdhornbläser blicken auf eine lange Tradition zurück und sind die musikalische Seele der NÖ Jägerschaft. Und das nicht nur als musikalische Umrahmung bei Veranstaltungen, sondern weiterhin auch als essenzieller Teil bei Jagden.“
Laudatio auf Johann Hayden
In seiner Laudatio auf Johann Hayden dankte Pröll für dessen langjähriges Engagement für die Jagd und das jagdliche Brauchtum: „Ich schätze bei Johann Hayden seit jeher seinen Antrieb, stets alles verbessern und perfektionieren zu wollen. Aber gerade das zeichnet auch einen guten Musiker aus: Sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen, sondern immer mit den Besten zu messen. Nicht anders hat er es mit der Jagd gehalten: Und dabei hat er stets den Spagat zwischen Wissensvermittlung, Tradition und Brauchtum sowie Moderne geschafft“, so Pröll. „Er ist ein besonderer Musiker und hat die Jagdhornmusik in Niederösterreich zu dem gemacht, was sie heute ist. Viele Generationen können und werden von den vielen Jagdmusikstücken zehren, die er hat hinterlassen hat und noch wird.“
Höfinger: Zahlreiche junge Musiker setzen deutliches Zeichen für die Jagd
In Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner dankte NR-Abgeordneter Johann Höfinger den rund 90 Musikern und hob die hohe Qualität der Gruppen hervor. „Das Jagdhornkonzert hatte auch heuer wieder ein enorm anspruchsvolles Programm. Es sind Veranstaltungen wie das traditionelle Jagdhornbläserkonzert, die für das Jagdhornblasen und die Jagd werben und für hohe Anerkennung in der Gesellschaft sorgen“, so Höfinger. „Mich freut besonders, dass es so viele junge Menschen unter den Bläsern und Jägern gibt. Es ist ein Zeichen dafür, dass junge Menschen aufstehen und sagen, die Natur ist ihnen ein Anliegen und sie wollen Biotope und die Landschaft pflegen und gestalten, Wildtiere hegen und den zukünftigen Generationen ein schönes Niederösterreich übergeben.“
Eindrücke von der Veranstaltung:
Jagdhornbläsergruppen und Gastgruppen
Ehrung Prof. Johann Hayden
Abschluss der Veranstaltung
Über Johann Hayden
Schon seit seiner Geburt im Jahr 1952 ist Johann Hayden tief mit der Musik verbunden: Er erhielt ab dem 8. Lebensjahr Akkordeonunterricht und ab dem 13. Lebensjahr Flügelhornunterricht. Später war er Kapellmeister, Leiter, Lehrer und Musiker in zahlreichen Musikvereinen, Blasmusikkapellen sowie Volks- und Tanzmusikensembles. Seit 1968 ist er auch kompositorisch tätig und hat insgesamt 236 Stücke für Akkordeon, Oberkrainer-Besetzung, Große Blasmusik und Jagdmusik geschrieben. Zu seinen Werken zählen zudem rund 200 Gedichte für Festanlässe und zur Jagd. Als Vorsitzender des Ausschusses für Jagdliches Brauchtum im NÖ Jagdverband hat er den Spagat zwischen Brauchtum und einem zeitgemäßen Verständnis von Jagd geschafft. Ihm als Landeshornmeister ist es wesentlich zu verdanken, dass sich der Jagdhornbläser-Wettbewerb in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt hat und sich eines zunehmenden Zuspruchs erfreut. Hayden hat zudem zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Literaturpreis des CIC für seinen ersten Notenband 2007, das Silberne Ehrenzeichen, die Hundeführernadel für sein Engagement für das Hundewesen im NÖ Jagdverband und mit Entschließung des Bundespräsidenten den Berufstitel „Professor“.
Über Gernot Kahofer
Der neue Landeshornmeister Gernot Kahofer (Jahrgang 1973) hat bereits in Kindheitstagen Trompete, Zugposaune und Tuba erlernt und Trompete an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien studiert. Seit 2003 ist er Lehrer am Franz Schubert-Institut der Musikuniversität Wien sowie seit 2007 Leiter der Musikschule Hohenau an der March. Gernot Kahofer ist Mitglied in zahlreichen Ensembles, Bigbands und Orchestern – wie den „Weinviertler Mährischen Musikanten“ –, trat als Solist im In- und Ausland auf und hat bereits zahlreiche Kompositionen und Arrangements für Blasorchester und Jagdmusik verfasst. 2013 wurde Kahofer Mitglied im Fachausschuss Jagdliches Brauchtum des NÖ Jagdverbands.
Über Reinhard Doplik
Reinhard Doplik (Jahrgang 1975) wird künftig Vorsitzender im Fachausschuss Jagdliches Brauchtum des NÖ Jagdverbands. Seine musikalische Karriere begann er 1985 mit Klarinette und Saxophon beim Musikverein Prellenkirchen, nur zwei Jahre später wurde er Mitglied in der Jagdhornbläsergruppe Prellenkirchen und 2003 in der Musikgruppe „d’strohtroga“. Seit 2010 ist Doplik zuständig für den Fachbereich Jagdliches Brauchtum im Bezirk Bruck/Leitha und damit für die Organisation von Konzerten und Veranstaltungen. Im selben Jahr wurde Doplik zudem Mitglied des Fachausschusses für jagdliches Brauchtum im NÖ Jagdverband.
Downloads
- Bild 1 – Gruppenbild (v.l.n.r.): Landesjägermeister Josef Pröll, der neue Fachausschussvorsitzende Jagdliches Brauchtum Reinhard Doplik, der neue Landeshornmeister Gernot Kahofer und Professor Johann Hayden. (Credits: Georges Schneider)
- Bild 2: Johann Hayden hat letztmalig beim Jagdhornkonzert den Taktstock übernommen. (Credits: Georges Schneider)
- Bild 3: Zum Abschluss des Jagdhornbläserkonzerts spielten alle Gruppen traditionell gemeinsam ein Stück. (Credits: Georges Schneider)