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Kadaversuchhunde-Ausbildung beendet

13. Oktober 2023

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Acht Jagdhunde wurden zu Kadaversuchhunden ausgebildet. Mögliche Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest kann so frühzeitig eingedämmt werden.

In den vergangenen Jahren hat sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) in vielen europäischen Staaten ausgebreitet, auch in Nachbarstaaten wie Deutschland und Tschechien wurden Fälle gemeldet. Um einen möglichen Ausbruch in Österreich frühzeitig einzudämmen, setzen der NÖ Jagdverband und das Innenministerium auf die gemeinsame Ausbildung von ASP-Kadaversuchhunden.

Im Rahmen dieser Kooperation übergab Innenminister Gerhard Karner gemeinsam mit Josef Pröll, dem Landesjägermeister Niederösterreichs, am 12. Oktober 2023 in Traismauer die Zeugnisse für acht Kadaversuchhunde und ihre Hundeführerinnen und Hundeführer. „Die Ausbildung leistet einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz und zum Wohl der Landwirtschaft. Durch den Einsatz von ausgebildeten Jagdhunden kann die Ausbreitung der Seuche früh erkannt und eingedämmt werden. Danke an den Landesjagdverband und die zuständige Abteilung für Veterinärwesen im Land Niederösterreich!“, sagte Innenminister Karner bei der Zeugnisübergabe.

„Eine Ausbreitung der ASP in Österreich hätte schwerwiegende Folgen für die Landwirtschaft und die Wildtiergesundheit. Der NÖ Jagdverband arbeitet daher intensiv mit Bund, Land Niederösterreich und Behörden zusammen, um Präventionsmaßnahmen zu setzen und ein Ausbreitungsrisiko zu minimieren. Teil dessen ist vor allem eine intensive Bestandsregulierung. Die Jägerinnen und Jäger übernehmen Verantwortung und sind damit ein wichtiger Teil der Lösung“, so Niederösterreichs Landesjägermeister Josef Pröll. „Alle acht Hundeführerinnen und Hundeführer mit ihren Hunden haben die Prüfung bestanden. Das zeigt das hohe Niveau der Jagdhunde und der Ausbildung. Ich bedanke mich herzlich bei Gerhard Karner für die Unterstützung bei diesem wichtigen Projekt.“

Die Kooperation war ein Pilotprojekt, die Ausweitung auf weitere Landesjagdverbände ist geplant.  Fokus war der Erfahrungs- und Wissensaustausch bei der Ausbildung von Diensthunden. Die Expertise der Polizei zu Diensthunden konnte mit den Anforderungen an Jagdhunde verknüpft werden.

Ausbildung von Jagdhunden zu Kadaver-Suchhunden

Die Ausbildung startete im April 2023 im Polizeidiensthundezentrum Strebersdorf. Die Jagdhunde erlernten dabei die notwendigen Techniken und Kompetenzen zum Auffinden von Wildschwein-Kadavern. Anschließend wurde die Ausbildung in Revieren in Niederösterreich fortgesetzt. Abgeschlossen wurde der 16-tägige Kurs mit einer Prüfung. Bei der Kooperation zur Ausbildung von Kadaversuchhunden kommt auch ein Train-the-Trainer-Konzept zum Tragen: Experten des Fachausschusses für Hundewesen begleiten den Kurs, der künftig vom NÖ-Jagdverband angeboten und durchgeführt wird. Zudem unterstützt der NÖ-Jagdverband die Exekutive bei der Vermittlung von Revieren zu Ausbildungszwecken.

Über die Afrikanische Schweinepest

In den vergangenen Jahren hat sich in vielen europäischen Staaten die Afrikanische Schweinepest ausgebreitet, auch in österreichischen Nachbarstaaten wie Deutschland oder Tschechien. Die Krankheit wird vor allem durch Wildschweine übertragen und befällt auch Schweine in landwirtschaftlicher Haltung. Die Seuche endet für infizierte Tiere meist tödlich. Schwere Schäden für Tiere und Landwirte sind die Folge. Um die Ausbreitung der Suche einzudämmen, kooperieren das Innenministerium und der NÖ Jagdverband bei der Ausbildung von Diensthunden. Durch die gemeinsame Ausbildung kann das Wissen des polizeilichen Spürhundewesens auch für die Ausbildung von Jagdhunden verwendet werden. So wird die Ausbreitung der Seuche früh erkannt und eingedämmt.