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Landwirte und Jäger retten Kitze vor Mähtod

22. Mai 2023

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Jägerin trägt Kitz aus Feld aus

Kitze und Junghasen vertrauen auf ihre Tarnung und flüchten nicht, daher müssen sie vor der Mahd aus dem Feld ausgetragen werden.

Aktuell sind Jägerinnen und Jäger wieder für die Kitzrettung im Einsatz. Sie tragen gemeinsam mit Landwirten Rehkitze und Junghasen vor der ersten Mahd aus Feldern aus und bewahren sie so vor schweren oder tödlichen Verletzungen. Die Jungtiere werden von der Rehgeiß oder Häsin im hohen Gras versteckt und verharren in ihren ersten Lebenswochen am selben Platz. Sie werden vom Muttertier nur zum Säugen aufgesucht. Da sie kaum Geruch haben und gut gedeckt sind, vertrauen sie auf ihre Tarnung und flüchten nicht. Sie sind so aber auch für Menschen nur schwer sichtbar, weshalb sie leicht übersehen und von den Erntemaschinen getötet werden.

„Die Kitzrettung ist eine wichtige Aufgabe der Jägerinnen und Jäger, um Wildtiere zu schützen. Die Maßnahme dient aber auch dem Schutz der landwirtschaftlichen Nutztiere, die an Botulismus erkranken und verenden können, wenn sie durch Kadaver verunreinigten Grasschnitt zu sich nehmen. Das zeigt, dass die Maßnahmen der Jägerinnen und Jäger auch anderen Bereichen sowie der Allgemeinheit zugutekommen“, so Landesjägermeister Josef Pröll.

Die unterschiedlichen Maßnahmen im Überblick

  • Drohnen mit Infrarotkamera haben eine Erfolgsquote von bis zu 95 Prozent – vor allem frühmorgens, da die Tiere in dieser Zeit eine höhere Temperatur als der Boden haben.
  • Gute Ergebnisse erzielt auch der Einsatz von Jagdhunden. Dabei werden die Wiesen am Vortag der Mahd durchschritten. Das hat zwei Effekte: Der Hundegeruch vergrämt einerseits die Wildtiere, andererseits werden gefundene Kitze von der Jägerin oder dem Jäger aus der Wiese getragen.
  • Beim Einsatz von Wildlampen werden die Tiere durch Lichtreflexe in den Nächten vor der Mahd beunruhigt. Das führt dazu, dass die Geiß das Kitz aus dem Feld führt.
  • Eine weitere Möglichkeit sind Wildretter, Wildwarner oder Wildsirene bei der Mahd. Sie werden auf den Landmaschinen angebracht und erzeugen einen Hochfrequenzton, der die Wildtiere dazu bringt, die Fläche zu verlassen.