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Steigende Schwarzwild-Population erwartet

8. November 2019

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Wildschweinrotte vor Maisfeld

Anstieg der Strecken und der Wildschäden sowie günstige Bedingungen sprechen für deutlichen Anstieg. Damit sind auch Risiken für Mensch und Tier verbunden.

Der NÖ Jagdverband erwartet eine steigende Wildschwein-Population in Niederösterreich. Denn in diesem Jahr haben die Witterungsverhältnisse und Ernährungsbedingungen zu einem starken Wachstum beigetragen. „Wildschweine zählen zu den sogenannten „income-breeders“. Das heißt, je mehr Nahrung sie aufnehmen können, desto mehr Nachwuchs gibt es. Besonders im Jahr 2018 mit einer Eichen- und Buchen-Vollmast im Herbst hat es eine Steigerung gegeben. Hinzu kommt, dass mit einem steigenden Angebot an Nahrung naturgemäß auch die Überlebensrate der Jungtiere ansteigt“, so Niederösterreichs Landesjägermeister Josef Pröll. Eine Erhebung des NÖ Jagdverbands in den Bezirken hat entsprechend ergeben, dass die Jagdstrecken im Vergleich zum Vorjahr zum Teil deutlich gestiegen sind.

Hohe Population birgt zahlreiche Risiken

„Eine hohe Wildschweinpopulation erhöht die Risiken für Wildunfälle und für Schäden in der Landwirtschaft“, warnt Pröll. Der NÖ Jagdverband appelliert daher an die Autofahrer, auch außerhalb der klassischen Wildwechselzeiten vorsichtig und mit reduzierter Geschwindigkeit zu fahren. „Dabei geht es um den Schutz der Wildtiere und vor allem auch der Fahrzeuginsassen. Man sollte zudem darauf vorbereitet sein, dass nicht nur einzelne Tiere, sondern ganze Rotten die Straße queren könnten“, so Pröll. Eine wechselnde Wildschweinrotte hat zuletzt im Oktober in Loosdorf einen schweren Unfall auf der Autobahn verursacht.

Darüber hinaus breitet sich in Osteuropa aktuell die Afrikanische Schweinepest (ASP) aus. In Tschechien konnte zuletzt dank umfangreicher Maßnahmen in Abstimmung mit der Jägerschaft in Österreich eine Eindämmung erreicht werden. Momentan sind vor allem Bulgarien und Rumänien betroffen. Um bei einem Ausbruch der ASP eine rasche Eindämmung zu fördern, sollten die Wildschweinpopulationen vorbeugend reduziert werden. Die Schweinepest ist – wenngleich für den Menschen ungefährlich – auch auf Hausschweine übertragbar und kann nur durch überregionale Maßnahmen in der Jagd und in der Landwirtschaft eingedämmt werden.

Insbesondere auf Ackerflächen und in den landwirtschaftlichen Kulturen haben die steigenden Wildschweinpopulationen zu einer Häufung von Wildschäden geführt. Denn im Frühjahr gräbt Schwarzwild Saatgut und Saatkartoffeln sowie Engerlinge zur Eiweißaufnahme aus. Und im Sommer und im Herbst halten sich die Wildschweine dank ausreichend vorhandener Äsung und guter Deckung verstärkt in Maisfeldern sowie anderen Kulturen auf und verursachen dort Schäden. Auch Gärten waren 2019 von Schäden durch Wildschweine betroffen.